Sonntag, 19. Juli 2015

SONNTAGSPOST | self-esteem



„Wow, cooles Outfit! Du bist immer toll angezogen, bei dir passt einfach immer alles zusammen. Wie machst du das nur?“
„Ach, das stimmt doch gar nicht, ich ziehe nur irgendwas aus dem Schrank…“

„Wahnsinn, wie gut du zeichnen kannst, ich könnte das nie.“
„Ach was, ich hab doch nur irgendwas dahingekritzelt.“

„Es ist unglaublich, wie viel du in einen Tag packen kannst, richtig bewundernswert.“
„Aber das stimmt doch gar nicht, ich muss doch noch einkaufen, nächste Woche hat eine Freundin Geburtstag und ich muss noch so viel für ihre Party vorbereiten, ich muss das Ganze überhaupt noch organisieren und eine Torte backen, und auch noch was vorbereiten für diejenigen, die keine Torte mögen. Das schaffe ich doch nie alles!“


Wann haben wir eigentlich damit angefangen, gegen uns selbst zu sein? Man nimmt Komplimente nicht an, man widerspricht, wertet sie ab, macht Gegenkomplimente, um vom Thema abzulenken. Listet Schwächen, Makel und Fehler auf. Wir machen uns ganz klein, spielen gegen uns, um ja nur nicht zuzugeben, dass … ja was eigentlich?

Wenn man einfach nur Danke auf ein Kompliment erwidert, sich offensichtlich freut, dann stößt man oft auf Verwirrung. Ist es wirklich so eigenartig, ein Kompliment anzunehmen, nicht zu widersprechen und sich einfach zu freuen? Ein geringes Selbstwertgefühl wird erwartet, es ist die Norm, als ob man nicht zu dem stehen darf, was man gut kann. Man muss seine Schwächen betonen, sie hervorheben und breittreten.

„Deine neue Frisur steht dir richtig gut!“ – „Findest du nicht auch, ich habe eine zu hohe Stirn dafür?“


Sẹlbst·wert·ge·fühl; Substantiv [das]; Bewusstsein des eigenen Wertes.


Selbstwert, eine spontane, unüberlegte Bewertung der eigenen Person. Positives, das andere uns entgegenbringen wird schnell, unüberlegt, abgewertet. Sind wir uns selbst so wenig wert, dass wir bei jeder Gelegenheit über unsere Schwächen reden müssen?

Wir alle haben Schwächen, aber wir sollten nicht jeden Tag gegen sie ankämpfen, an sie denken und sie als Fehler sehen. Sie gehören zu uns. Der eine ist tollpatschig und rennt scheinbar gegen jede Tischkante die es gibt, der andere furchtbar unordentlich und immer fliegen sämtliche Zettel auf seinem Arbeitsplatz herum. Aber was sagt das aus? Das heißt noch lange nicht, dass der eine nicht Hochleistungssportler sein kann und der andere vielleicht ruhig, konzentriert und zielstrebig seine Arbeit erledigt.

Unsere Schwächen haben nichts mit unseren Stärken zu tun.

Es liegt einzig und allein an uns, nicht die Schwächen zu betonen, sondern unsere Stärken zu nutzen. Um etwas zu bewirken und in anderen Menschen etwas zu bewirken. Aber in erster Linie, um in selbst etwas zu bewirken. Uns selbst mehr wert zu sein. Komplimente nicht nur anzunehmen, sondern auch derselben Meinung zu sein. Sich des eigenen Wertes bewusst sein.


written by Casey.





Wow, cool outift! You are dressed so great everytime, everything fits together. How do you do this?”
“Oh, that isn’t right at all, I only take something from the closet and put it on…”

“Insane, how good you can draw, I wouldn’t be able to do this.”
“Oh, I just doodled something.”

“It’s unbelievable, how much things you can put in one day, really admirably.”
“This isn’t right at all, I still have to do purchases, next week it’s a friends’ birthday and I have to prepare so much for her party, I have to organize the whole thing and bake a cake and prepare something for the people who don’t want a cake. I will never accomplish everything!”

When did we start being against ourselves? One doesn’t accept compliments, one contradicts, deprecates, makes countercompliments to change the subject from the subject. We make ourselves quite small, play against ourselves only to not admit that.. what, actually?
If one would just thank for a compliment, is obviously great, on then often bumps into confusion. Is it really so peculiar to accept a compliment, not contradict and simply be glad? A low self-esteem is expected, it is the norm, as if one may not stand to himself and what one can do great. One must line out his weaknesses, emphasise them and spin them out.

“Your new hairstyle really suits you!”-“Do you also think that my forehead is too high for it?”

self-esteem; a feeling of having respect for yourself and your abilities

Self esteem, a spontaneous, rash assessment of the own person. Positive things, which others say to us is getting fast, unthinkingly depreciated. Are we so little of worth to ourselves that we have to talk in every opportunity about our weaknesses?
Everybody has weaknesses, but we should not fight against them every single day, thinking about them and seeing them as a mistake. They are a part of us. One is clumsy and runs against every edge of a table, the other one is frightfully disordered and there is always paper flying around his desk on the work desk. But what does this say about a person? This doesn’t mean that one can’t be a high-level competitive athlete and the other one is maybe quite, concentrated and purposefully does his work.
Our weaknesses have nothing to do with our strengths.

It is up to ourselves not to outline just the weaknesses, but also use our strengths. To cause something in others. But primarily to cause something in ourselves. To be more worth to ourselves. Not to just accept compliments, but also to be the same opinion. To be aware of our own value.

written by Casey.

2 Kommentare:

  1. toll geschriebener text! und es ist war, man sollte sich selbst mehr schätzen und nicht schlecht machen.

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  2. Wirklich ein sehr guter Beitrag, spricht mir aus der Seele und bringt mich doch immer und immer wieder an den Rand des Wahnsinns, wenn ich sehe wie unsicher die meisten Mädchen und immer öfter auch Jungs mittlerweile sind und viel zu oft liegt es an den Massenmedien. Sehr sehr schade.

    Liebe Grüße,
    Lisa

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