Das monotone Prasseln des Regens an ihrem Dachflächenfenster wird langsam lauter. Anfangs konnte sie es fast nicht wahrnehmen, es waren vereinzelte Tropfen, ganz fein. Nach und nach fielen richtig dicke schwere Tropfen auf die Scheibe. Sie hatte ihre Augen geschlossen, als sie sich in Regen ergossen und aus unregelmäßigen Wassertropfen ein eintöniger Regenfall wurde.
Sie spürte, wie sie innerlich ruhig, ganz ruhig wurde. Die Welt schien aufzuhören sich zu drehen und kaum ein Laut drang zu ihr durch. Ihre Gedanken rasten nicht mehr so und alles war wieder wie früher. Keine Gedanken. Aus der Ferne drang ein Lachen zu ihr durch, ein sanftes Meeresrauschen vertrieb den Regen.
Die Luft roch nach Salz und auch ganz leicht nach Sonnencreme und ein wenig nach Benzin. Ein Stück entfernt konnte sie ein kleines Boot hören, und eine leichte Brise vom Ozean ließ die Palmenblätter rauschen, streichelte sanft ihre nackte Haut. Sie konnte den Sand an ihren Zehen spüren und die Sonne.
Die Realität, die echte Welt, da draußen irgendwo. So weit entfernt, dass sie keinen Platz mehr in ihren Gedanken hatte. Sie fühlte die Sonne, das Meer, den Sand und den Wind, fühlte sich frei, einen Raum in sich, der ruhig war, gelassen, sanft, wie die Wellen an den Strand schwappten. Und nichts konnte den Raum in ihr vollstellen.
Es
ist wie ein Ziehen im Herzen, kein Schmerz, aber ein Ziehen, das nicht wirklich
weh tut, aber irgendwie schon. Das ist das eine Gefühl, wenn man aus dem
Fenster sieht und in Tagträume abdriftet, an einem anderen Ort wieder aufwacht.
Ein Ziehen, tief in sich drin, dort, wo man fühlt. Und man weiß, es ist
Fernweh, weil hier gerade alles nicht so ist, wie es sein könnte. Weil
irgendwas immer schief geht, und weil eine Auszeit her müsste. Weil man das
Gefühl des Fremden vermisst, und der Alltag einen überrennt.
Es ist ein Ziehen im Herzen, kein Schmerz. Es ist Fernweh.
Ein
bisschen Weh doch. Aber nur im Namen, sonst ist es mehr Lust, weil man weiß,
die ganze Welt ist da draußen, und man kann sie entdecken. Jetzt, hier und
heute.
Die
ganze Welt, das muss ein bisschen im Herzen ziehen, etwas weh tun, dieses
Fernweh. Denn wie groß die ganze Welt doch ist. Oder?
It’s a bit pain. But it’s more lust, because you there’s the whole world outside and you can discover it. Now, here and today.
The whole world, that has to be a traction in your heart, has to hurt a little bit, this wanderlust. As big as the whole world is, how couldn’t it hurt?
The monotonous patter of rain
on her skylight window is getting louder and louder. She hardly noticed it in
the beginning, it were just a few odd drops, drizzly. Little by little really
big and heavy drops were falling on the glass. She had her eyes closed, as they
run into a rain and irregular water drops became an evenly rainfall.
She felt how she became calm,
really calm inside. The world seemed to stop turning and hardly one tone
transpired to her. Her thoughts weren’t racing anymore and everything was more
like in the former days. No thinking. From afar she heard a laughter; a soft
sound of the sea dispelled the rain.
The air smells of salt and
also a little bit of sunscreen and of fuel. A fair way off she could hear a small
boat, and a light breeze of the ocean let the palm leaves rush, gently stroked
her naked skin. She could feel the sand on her toes and the sun.
Reality, the real world out
there, anywhere. So far away, that there’s no place for it in her thoughts. She
felt the sun, the ocean, the sand and the wind, she felt freedom, a room in
herself, a quiet room, calm, serene and soft, like the ocean waves swashed on
the beach. An nothing could lumber up this room in her.
It’s like a traction in your
heart, no pain, but a traction, which is not really hurting, but somehow it is.
That’s this one feeling, if you’re looking out of the window and your drifting
away in daydreams, finding yourself on a different place in a different world.
A traction, deep in oneself, there, where you feel. And you know it’s
wanderlust, because at the moment it’s all different than it should be, than it
could be. Because something always goes wrong, and you need a break. Because
you miss the strange, and the daily routine is running over you.
It’s a traction in your heart,
no pain. It’s wanderlust.
It’s a bit pain. But it’s more lust, because you there’s the whole world outside and you can discover it. Now, here and today.
The whole world, that has to be a traction in your heart, has to hurt a little bit, this wanderlust. As big as the whole world is, how couldn’t it hurt?
oja, ich selber kenne das Gefühl des Fernwehs auch nur zu gut. Du hast echt passende Worte gefunden dafür in diesem Beitrag.
AntwortenLöschenIch freue mich sehr, dass dir meine Locations/Bilder immer so gut gefallen, ich weiß das sehr zu schätzen :)
AntwortenLöschenZu deinem Post: Richtig schön geschrieben und beschreibt das Gefühl von Fernweh einfach nur zu gut. Ich selbst hab auch gerade totales Fernweh, ich möchte einfach etwas erleben und etwas sehen! Und diesmal zieh ich's wirklich durch und werde im September sogar 2x wegfliegen, wobei eines davon nicht wirklich Urlaub, sondern eine Sprachreise ist, aber hauptsache ans Meer, haha :)
Hast du für dieses Jahr Reiseziele? :)
Liebe Grüße
Ricarda von
www.themintandonly.com