Mittwoch, 28. Januar 2015

wear: Black Tulle in front Bright Walls

The truth we’ve found is out there lost in everything.
We can show the way for the wandering.
The Word Alive – Dream Catcher

Es gibt Kleidung, die ist so viel mehr als bloß Kleidung. Als ich dreizehn war, hatte ich so oft es ging meine einzige schwarze Hose an, weil ich mich hinter ihrer Dunkelheit geschützt gefühlt hatte, ich hatte das Gefühl, es könnte nichts wirklich Schlimmes passieren – und sollte es doch passieren, dann bin ich wenigstens dementsprechend gekleidet.

Als ich vierzehn war, hatte ich jeden Tag, egal ob Sommer oder Winter, lange Ärmel und haufenweise Nietenarmbänder getragen. Sie haben meinen Schmerz versteckt, mein Leid und alles, was mir jemals weh getan hat. Ich habe mich selbst versteckt, in langen Ärmeln bei dreißig Grad im Schatten.

Als ich fünfzehn war, hatte ich pink-schwarz-gestreifte Overknee-Socken, die ich sobald sie gewaschen waren angezogen habe. Ich habe mich darin mutig gefühlt, wie jemand, der stark und selbstständig ist, der niemanden wirklich braucht, der sich nicht beleidigen lässt und der zufrieden mit dem ist, wie er ist. So habe ich mich gefühlt.

Als ich sechzehn war, habe ich begriffen, dass dieses Gefühl nicht von Dauer ist, weil es einfach künstlich, nicht echt ist. Ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden, zufrieden sein und habe damit begonnen das getragen, was gerade alle trugen. Was die breite Masse akzeptierte, und was mein näheres Umfeld als Durchschnitt und normal empfand. Und es war okay für mich.

Es gibt Kleidungsstücke, die sind so viel mehr als nur Kleidung.

Und heute kann ich endlich behaupten, ich trage genau das, und nur das, was mir gefällt. Was mir gefällt – und was mir auch wirklich steht, worin ich ich selbst sein kann, worin ich niemanden imitiere und kein Gefühl von etwas bekomme, sondern einfach darin lebe.

Und wenn ich schwarzen Tüll im Winter will, dann trage ich ihn.
Und wenn ich ein Rammstein-Top dazu tragen will, dann tue ich das.
Und wenn ich das vor hellen Wände will, dann suche ich mir helle Wände.
Und wenn ich davon Bilder machen will, dann mache ich das und finde sie auch gut.

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tulle skirt - sparkz via Zalando // fake leather jacket - Pimkie (Eden's)
top - Rammstein Merchandise via EMP // boots - Dr. Martens
necklace - H&M // rings - H&M, EMP // earrings - Tally Weijl
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PS.: Ich bin - wie ihr wisst - nicht lebensmüde, ich hatte drei (!) Strumpfhosen an, unter der Lederjacke noch eine Strickweste und unter dem Top noch ein Top. Für die Fotos habe ich den Parka ausgezogen, da ihr den ja sowieso schon kennt. 

You can find the English translation at the bottom of this post!

Big thanks to Eden for these pictures ♥







There are clothes, which are so much more than just clothes. As I was thirteen, I often wore my only black jeans, just because they protect me from the darkness, I had the feeling nothing bad could happen – and even if something bad happens, I would be dressed in black. That’s always good.

As I was fourteen, I wore, every day, doesn’t matter if summer or winter, long sleeves and many, many studded bracelets. I hid my pain, my sorrow and everything anytime hurt. I hid myself behind long sleeves when it had thirty degrees in the shadow.

As I was fifteen, I had pink-black striped overknees, which I wore every time they wear washed. I felt brave in it, like somebody who is strong and independent, who doesn’t need anybody, who doesn’t get insulted and who is satisfied with the way he is. That’s how I felt in overknees.

As I was sixteen I noticed, that this feeling isn’t a durable one, because is just artificial, not real. I just wanted to be alone, be satisfied and I began to wear what everybody else wore. What the broad mass accepts and what my environment sees as average and normal. And that was okay.

There are garments which are so much more than only clothes.

And today I can say, I’m exactly wearing, and just that, what I like. What I really love – and what is looking good on my body. In what I can be myself, in what I don’t imitate somebody else and don’t get the feeling of something, I just live.

And if I want black tulle in winter, I wear it.
And if I want to wear a Rammstein top with it, then I do it.
And if I want to make pictures of it, then I do it and like them.
And if I want bright walls behind me, then I look for search walls.


2 Kommentare:

  1. Und womit tust du das? Genau: mit recht!
    Der Tüllrock ist wirklich schön, ich hätte auch gerne einen, allerdings einen in dunkelgrau. Hab' aber noch keinen gefunden und eigenltich will ich ja auch sparen und nichts kaufen. Ein Dilemma! Ich glaube die Tüllgeschichte hängt mir seit der Lanvin for H&M-Geschichte an in der ich Idiot als ich die Gelegenheit hatte eines der umwerfenden Tüllkleider zu kaufen eben diese verstreichen ließ. Das sind die Nicht-Käufe, die man ebenso bereuen kann, wie die Fehlkäufe.
    Aber nochmal zu den Bildern: sehr gelungen, gerade wegen den hellen Wänden, einfach ein toller Kontrast!

    Liebst,
    Steffi von the Curious Girl

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  2. Hey du Hübsche,
    du siehst toll aus, gefällt mir sehr gut. Man sieht, dass du dich darin wohl fühlst, die Fotos sind schön geworden. Schön, dass es auch immer wieder Nahaufnahmen gibt, ich mag als Hobbyfotograf ganz einfach Portraits. :-) Also eine wirklich schöne und sympathische Fotoserie von dir.
    Und Dankeschön, dass du wieder ein paar Erinnerungen in mir geweckt hast. Ich dachte schon gar nicht mehr daran, aber auch ich hatte meine Lieblingskleidung. In meiner Lieblingsjean habe ich mich immer wie ein Cowboy gefühlt, Schuhe mussten meistens sportlich sein. Auch jetzt habe ich meine Lieblingsshirts, die ich, sobald sie gewaschen und trocken sind, auch trage. Ich warte wie ein Geier darauf, es zu tragen. :-)
    Liebe Grüße
    Danny

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