Erster Januar 2015. Ein Neuanfang, so etwas wie der Frühling für die Natur, eine Chance, alles besser zu machen. Ein besserer Mensch zu sein. Alle wirken plötzlich so motiviert, so erholt, wie neugeboren, auch wenn sie die zwölf Glockenschläge volltrunken grölend unter dem Feuerwerkshimmel verbracht haben.
Wie kann es sein, dass diese
wenigen Sekunden, Sekunden, in denen sich die Welt gleich weiterdreht, wie in den
Nächten zuvor auch, Sekunden, die sich nicht unterscheiden von denen, die ihnen
vorangingen. Sekunden, in denen sich nichts ändert, außer dem Datum auf dem
Handydisplay. Warum schöpfen die Menschen in diesen 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2,
1 Momenten die Hoffnung, alles könnte sich schlagartig ändern?
Wozu die guten Vorsätze, wenn sie
doch kaum einer hält?
Brauchen wir Gründe, uns selbst
fertig zu machen?
Warum stecken wir uns Ziele, die
wir nicht erreichen wollen?
Jeder von uns hat sich schon
Dinge vorgenommen, von denen er wusste, er wird sie in den nächsten dreihundertfünfundsechzig
Tagen nicht erledigen. Ich weiß nicht, wie viele To-Do-Listen ich schon
geschrieben habe, bei denen ich die Hälfte gar nicht erledigt habe. Ich habe
sie ignoriert, ich Dringlichkeit heruntergestuft und sie hinten angestellt. Und
dort habe ich sie vergessen. Habe übersehen, sie auf die nächste Liste zu
setzen. Einfach so.
Und genau so ist es mit den
Vorsätzen. Die Hälfte davon ist so trivial, jeder hat sie. Aufhören zu rauchen. Mehr Sport machen. Gesünder essen.
Aber wir brauchen Vorsätze. Wir
brauchen Ziele. Nicht um sie zu brechen. Nicht um uns selbst fertig zu machen.
Nicht, weil alle sich diese Dinge vornehmen. Sondern um uns an etwas festhalten
zu können, wenn wir zu sehr treiben. Wenn wir nicht mehr wissen, was wir mit
uns anfangen sollen, wenn wir uns selbst nicht ausstehen können. Dann sehen wir
diese Vorsätze und versuchen sie umzusetzen.
Und es ist nicht immer das
Ergebnis, es ist nicht immer das Einhalten eines Vorsatzes. Oft geht es
lediglich darum, es zu versuchen. 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, 0 – und heute
mache ich Sport. Und heute bestelle ich keine Pizza sondern koche selbst. Und
heute setze ich mich nicht vor den Fernseher sondern rufe die beste Freundin
an, ob sie Zeit hat. Und heute sage ich mir: Nein, diese Zigarette rauche ich jetzt nicht.
Es geht im Leben nicht um 365
Tage. Es geht um die Momente, die Entscheidungen in diesen 365 Tagen.
Und was habt ihr euch in 10, 9,
8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 vorgenommen?
Love,
Casey
Love,
Casey
Love,
Casey
First January of 2015. A new beginning, like
spring for nature, a chance to make everything better. To be a better person. Suddenly
everybody seems to be motivated, relaxed, like they’re newly born, even if they
pass the twelve chimes legless bawling under the firework sky.
How can it be, that these few seconds, seconds,
in which the world revolves like she did before. Second, in which nothing
changes except the date on the mobile phone display. Why take humans so much
hope in this 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, moments that everything could
change abruptly.
Why New Year’s Eve resolutions, if nobody
observes them?
Do we need reasons to get us down?
Why do we fix targets, which we don’t want to achieve?
Everybody of us already planned things of which
we knew before, we won’t do them in the next three hundred sixty five days. I
don’t know how many to do lists I’ve written whereby I’ve never done half of
the points. I’ve ignored them, I’ve downgraded their importance and I’ve put
them on the last. And there I forgot them. I overlooked to put them on the next
list. Just like that.
And so are NYE resolutions. Half of them is so
usual, everybody has them. Stop smoking.
Do more sports. Eat healthier.
But we need resolutions. We need goals. Not to
break them. Not to get us down. Not, because everybody fix them. We need them
to have something to hang on to if we float too high. If we don’t know what’s
going on around us, if we don’t like us anymore. Then we have our resolutions
to find our way and implement our targets.
And it’s not always the solution; it’s not
always observing resolutions. Often it’s only the try. 10, 9, 8, 7,6 ,5, 4, 3,
2, 1, 0 itself. And today I don’t order pizza, I cook. And today I won’t sit in
front of the TV, I’m gonna call my best friend to ask her if she got time. And
today I say to myself: No, I don’t smoke this cigarette now.
Life isn’t about 365 days. Life are the
moments, the decisions in these 365 days.
And what resolutions did you make in 10, 9, 8,
7, 6, 5, 4, 3, 2, 1?
Love,
Casey
Hey,
AntwortenLöschenein paar Vorsätze hast du ja stehen. Ich selbst habe keine, verstehe aber sehr gut deine Gedankengänge zu den Neujahrsvorsätzen. Ich glaube auch, dass sich Menschen solche Vorsätze machen, weil sie etwas an sich selbst verändern wollen. Man ist unzufrieden und irgendetwas muss getan werden. Man nimmt es sich also vor, selbst wenn man sich nicht daran hält, hat man ein gutes Gesprächsthema. Ausreden darf man sich dann einfallen lassen, wenn man wieder danach gefragt wird, welche Vorsätze man erfüllen konnte.
Deshalb habe ich lieber keine. Ich schaffe nicht immer, was ich gerne möchte. Es ist mir aber auch egal. Dann eben nicht, kein Grund weiter so zu leben wie es Freude macht und eben etwas anderes auszuprobieren, als ich eigentlich wollte. So ist das Leben, ich kann es mir so abwechslungsreich gestalten wie ich möchte, jeder kann das. Wenn sich etwas nicht ändern soll, muss ich darauf achten, dass sich einige Dinge nicht ändern.
Ich mag deinen letzten Satz, der auch sehr gut zu meinem Blog passen würde. "Es geht um die Momente, die Entscheidungen in diesen 365 Tagen." Es geht natürlich auch um die Entscheidungen, die im Laufe des Lebend über diese Tage hinausgehen. Das Leben ist länger, aber natürlich kann man nicht so weit voraus denken. Aber es geht um die Momente, das hast du schön geschrieben. :-)
Ich hoffe, du kannst alle deine Vorsätze erfüllen, falls nicht, dann nimm dir einfach neue Vorsätze, die im Laufe des Jahres besser zu erreichen sind. :-)
Ganz liebe Grüße
Danny