Mittwoch, 14. Januar 2015

OUTFIT | Midi Cardigan

Manchmal ist das alles richtig hart.
Manchmal will ich mich nicht bemühen.
Manchmal fühle ich mich schlecht dabei.
Manchmal nervt mich dieses ganze Drumherum so sehr.
Meistens verstehe ich einfach nicht, nach welchen Regeln gespielt wird.

Letzte Woche habe ich diesen Cardigan auf Instagram gepostet – und jetzt ist das mein meist-geliketes Bild. Ich habe seitdem an die 150 Likes mehr – auf viele andere Bilder, und auch einige Follower (hey, Danny, an dieser Stelle!) sind hinzugekommen. Bei mir warf das die folgenden Gedanken auf: Wie toll, was ein Bild bewegen kann! Und wie schön, wenn jemand deinen Geschmack teilt.

Aber mit jedem Herzchen mehr, habe ich mich gefragt, warum gerade dieses Bild. Warum nicht etwas, das mehr Sinn macht. Ein Bild, das etwas aussagt. Bedeutung hat. Ich poste genug tolle Sprüche (Achtung!: subjektive Meinung), die selten über fünf Likes hinauskommen. Warum nicht etwas, das mehr Sinn macht?

Weil niemand die Wahrheit will. Wir wollen nicht auf Instagram gehen und Alltagsbilder sehen. Zumindest nicht den echten Alltag. Kein Mensch fotografiert seinen Teller, nachdem er mit dem Essen fertig ist. Keiner von uns fotografiert einen Küchentisch, der nicht aufgeräumt und hübsch dekoriert ist. Keiner von uns macht Outfitbilder, ohne sich dafür zu schminken. Keiner präsentiert abgeblätterten Nagellack – obwohl man ihn viel öfter trägt.

Warum? Warum bekommt scheinbar alles, was mit Mode zu tun hat, so viel mehr Aufmerksamkeit?

Vielleicht will man nicht auf Instagram mit der Realität konfrontiert werden – die befindet sich doch sowieso außerhalb vom Handydisplay. Vielleicht ist es auch wichtig, sich selbst zu zeigen, dass es wenigsten in dieser einen Ecke in der Wohnung hübsch ist. Vielleicht will man ein wenig träumen, sich davon entfernen, was sowieso immer da ist. Ich weiß es nicht. Vielleicht ist Instagram auch irgendwie einfacher als die Realität. Es gibt nicht viel mehr als Bilder, die einem gefallen, und die, die einem nicht gefallen. Es gibt keine Grauzonen. Das Grau findet man nicht auf Instagram. Das bietet einem nur die Realität. Eine Plattform, auf der du dein Leben in Bildern im Quadrat darstellst, kann nicht echt sein.

Meistens will ich Grauzonen.
Meistens lebe ich in der Realität.
Aber manchmal, da will ich einfach alles in schwarz-weiß, weil es so viel einfacher ist.

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long cardigan - Esprit // parka - Only // scarf - orsay
top - SheInside // jeans - Tally Weijl // sneakers - Converse
bag, rings - H&M // watch - Thomas Sabo
necklace - claire's // earrings - H&M
nail polish - Essie "sand tropez"
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Thank you for the pictures, Eden! ♥

Scroll to the end for the English version!

Love,
Casey




Sometimes I feel bad doing it.
Sometimes everything is really hard.
Sometimes I don’t wanna invest in it.
Sometimes the trappings suck so much.
Mostly I just don’t understand the rules for this game.

Last week I posted this cardigan on Instagram – and now it is the most liked picture of my feed. Since then I’ve got by 150 Likes more – on many of pictures and I’ve got some new followers. I was really exhausted what a picture can move. That’s fantastic and beautiful if someone’s sharing your taste.

But with every heart I got, I asked myself, why this picture? Why not one that makes more sense. A picture with a message. Which got importance. I’m really posting enough great quotes (Attention: subjective opinion!), which get hardly ever more than five likes. Why not something that makes more sense?

Because nobody wants the truth. We don’t want to check our Instagram too see daily pictures. Okay, not the real everyday life. Nobody photographs his plate after eating. Nobody photographs a dining table without cleaning and decorating it before. Nobody of us takes outfit pictures without putting some make up on. Nobody presents peeled off nail polish – although one wears it more often.

Why? Why gets everything connected with fashion so much more attention?

Maybe because one doesn’t want to be confronted with reality on Instagram – it exists beyond the mobile phone display. Maybe it’s important to show oneself that it’s cleaned up in this one corner of the room. There it’s beautiful. Maybe one wants to dream a little bit, get rid of reality for a while. I don’t know. Maybe Instagram is somehow easier than reality. There are just two things: pictures you like and pictures you don’t like. There are no grey areas. You can’t find the grey on Instagram. That’s only offered by reality. A platform, on which you show and share your life with pictures in quare, can’t be real.

Mostly I live in reality.
Mostly I want grey areas.

But sometimes I just want black and white because it seems to be so much easier.

Love,
Casey

1 Kommentar:

  1. Hey Casey,
    es ist eine Ehre für mich, persönlich erwähnt zu werden. Freue mich gerade total darüber :-D :-D

    Tolle Outfitbilder, schwarz-weiss-grau passt gut zu dir. Und die Bilder werden immer professioneller. Ich bearbeite meine Bilder eigentlich nie, weil ich es einfach nicht mag, wenn Fotos etwas darstellen, was nicht real ist. So wie ich das Foto gemacht habe, so sollen es die Menschen auch sehen. Die Welt ist nicht perfekt und wird es auch niemals sein. Und genau so gefällt sie mir auch. :-)
    Ich weiß, dass man an einem Outfit-Foto nicht erkennt, wer der Mensch wirklich ist, der dahinter steckt. Man sieht nur das Bild und sonst nichts, es sei denn es ist ein Bild eines Menschen, den man kennt. Instagram bietet eben diese Fassade, man lernt aber auch dort nette Menschen kennen, es ist nicht so wie bei einem Blog, aber durch gegenseitiges Kommentieren kann man auch dort Freundschaften schließen. :-)
    Es ist auch bei Blogs so, dass die meisten eben Fashion-Blogs sind. Viele Mädels interessieren sich dafür, sie sind jung und haben diese Leidenschaft. Andere Menschen interessieren sich zwar auch dafür, aber es ist keine Leidenschaft. Ich habe selbst ein Jahr lang eine liebe Freundin für ihren Fashion-Blog porträtiert. Man würde an den Bildern nie erkennen, wie intelligent und witzig diese Frau ist. :-)
    auf deine Outfit-Bilder kannst du stolz sein, sie sind schön und werden immer besser. So ist das im Leben, man entwickelt sich weiter und das ist schon gut so. Ich mag Portraits sehr gern, deshalb mag ich auch das vorletzte Bild am liebsten. Das ist richtig toll geworden. :-)
    Jeder hat so seine eigene Realität, ob im Blog, auf Instagram, Facebook oder im wahren Leben. Zu träumen bedeutet nicht, in einer fremden Welt zu leben. Im Gegenteil, es gehört zur Realität dazu, wie alles andere. :-)
    Liebe Grüße
    Danny

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