Montag, 21. Juli 2014

gettingonournerves: donations

Jeder kennt diese Situation: Man wird von jungen Leuten mit Klemmbrett und Button auf dem Shirt angesprochen, ob man die Organisation, für die sie arbeiten, schon kennt und ob man nicht spenden möchte.
Ich dachte eigentlich immer, dass spenden freiwillig ist, aber anscheinend war ich recht naiv.

Als Casey und ich in Wien waren, wurden wir an einem Tag von vier Personen, die so Spenden sammeln, angesprochen. Ich kann einfach nicht weitergehen und lasse mich meistens niederquatschen – ein klassischer Fall von einem leichten Opfer. Aber dieses Mal ging einer dieser Leute einfach zu weit.
Ein junges Mädchen, das offensichtlich neu in dieser Branche war, sprach uns an und wollte uns für den Tierschutz begeistern. Wir lehnten dankend ab und wollten weitergehen, aber dann kam ein nicht viel älterer Junge als wir auf uns zu und entschuldigte sich für das Verhalten des Mädchens, denn sie hat nicht alles richtig erklärt. Er erzählte uns die Geschichte, die er vor uns schon zehntausend anderen erzählt hatte – genau so wirkte es. Wir lehnten erneut dankend ab und wollten weitergehen, aber er hörte einfach nicht auf. Also begann ich, ihm zu erzählen, dass ich diesen Beruf als sehr fragwürdig einstufe.

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Ich bin nämlich der Meinung, sollte man sich dazu entschließen einen monatlichen Beitrag für irgendeine Organisation zu leisten, sollte man sich auch im Vorhinein darüber informieren und nicht unüberlegt auf der Straße handeln. Es gibt einfach so viele Dinge, die Unterstützung brauchen und sich dann zu entscheiden ist nicht einfach – und außerdem vermitteln solche Menschen, die einen auf der Straße ansprechen immer das Gefühl, dass man ein schlechter Mensch sei, wenn man nicht sofort 100 Euro spendet.
Aber vor allem stelle ich es in Frage, da eine Bekannte einen Ferialjob dieser Art machte und mir ausführlich berichtet hat, wie blöd es ist, dass man erst eine Bezahlung bekommt, wenn einer der Angesprochenen einen Vertrag unterzeichnet, der einen monatlichen Spendenbetrag voraussetzt. Wenn man Leute gut überzeugen kann, kann man bestimmt viel Geld verdienen und ich denke – ich weiß es nicht, aber ich denke – viele machen es nicht, weil ihnen die Tiere oder was auch immer so leid tun, sondern weil sie geil darauf sind, wirklich viel zu verdienen.

Diese Meinung war dem vorerst netten Studenten aber zu viel und er begann uns wütend zu beschimpfen und meinte, wir sollen uns "schleichen".
Ich war wirklich schockiert, aber man wird wohl noch seine Meinung sagen dürfen. Vielleicht sollte ich mich gar nicht erst anreden lassen – Casey schafft es auch immer weiterzugehen – aber irgendwie ist es so interessant, wie sie reagieren, wenn man ihnen nicht zustimmt und nicht kleinzukriegen ist mit der Mitleidstour.
Aber insgesamt regt es mich einfach auf, dass Dinge wie Straßenmusik und Betteln auf öffentlichen Plätzen verboten wird, aber dieses offensichtlich aggressive Betteln – ja, ich finde, das ist Betteln – nicht. Das darf man. Man darf Leuten ein schlechtes Gewissen einreden aufgrund der eigenen Gier. Ich schätze solche Organisationen sehr und die Leute die wirklich dahinterstehen, aber diese Straßenclowns widern mich an.



Everbody knows this situation: One gets asked by young people with a clipboard and a badge on their shirt if one knows the organisation for which they're working for and if one likes to donate something.
I actually thought that donating is voluntary, but apparently I was quite naive.

When Casey and I were in Vienna four people who did such a work talked to us. I can’t just go on if someone tries to talk to me – an easy prey. But one of these people simply went too far this time.
A young girl, who probably was new in this business tried to convince us for the animal welfare. We said no and wanted to go on, but then a not much older boy came towards us and apologized for the behaviour of the girl because she doesn’t told everything correctly. He told us a story which he told at least thousands of people before. Once more, we said no and wanted to go on but he simply didn’t stop. Therefore I started to tell him that I classify this profession as very doubtful.
Because in my opinion everbody who decides to make a monthly fee for any organisation, one should also inform in advance and not make fast decisions on the street. There are so many things which need support and it’s not easy to decide which one deserves it more – and furthermore the people which are working on the street always makes one feel like a bad human, if one doesn’t immediately donate hundreds of euros.
I classify this profession as very doubtful especially because an acquaintance of mine, who worked for such an organisation, told me how dumb it that they only get paid if one of the people who they ask sign a contract which includes a monthly fee. If one can persuade people fast, one sure can make much money and I think – I don’t know it, but I think – many of them do this job because of the money and not because of the poor animals or whatever.
This was too much for the at-first-friendly student and he began to insult us and told us to get away from him.

I was really shocked but to have an own opinion should be allowed. Perhaps I should have go further – Casey manages it to do so always – but somehow it is always interesting how they react if you don’t agree with them and they can’t bring you down with the if-you-don’t-donate-someone-will-die.


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It simply irritates me, that things like making music and begging is forbidden on public places but this obvious and aggressive begging – yes, for me it is begging – not. One is allowed to do that. One is allowed to make people feel guilty just because of their own greed. I appreciate such organisations and people who really support them very much but I just can’t stand these clowns which try to make you feel bad.  


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