Jeder kennt diese Situation: Man wird von jungen Leuten mit
Klemmbrett und Button auf dem Shirt angesprochen, ob man die Organisation, für
die sie arbeiten, schon kennt und ob man nicht spenden möchte.
Ich dachte eigentlich immer, dass spenden freiwillig ist, aber anscheinend war ich recht naiv.
Ich dachte eigentlich immer, dass spenden freiwillig ist, aber anscheinend war ich recht naiv.
Als Casey und ich in Wien waren, wurden wir an einem Tag von
vier Personen, die so Spenden sammeln, angesprochen. Ich kann einfach
nicht weitergehen und lasse mich meistens niederquatschen – ein klassischer
Fall von einem leichten Opfer. Aber dieses Mal ging einer dieser Leute einfach
zu weit.
Ein junges Mädchen, das offensichtlich neu in dieser Branche war, sprach uns an und wollte uns für den Tierschutz begeistern. Wir lehnten dankend ab und wollten weitergehen, aber dann kam ein nicht viel älterer Junge als wir auf uns zu und entschuldigte sich für das Verhalten des Mädchens, denn sie hat nicht alles richtig erklärt. Er erzählte uns die Geschichte, die er vor uns schon zehntausend anderen erzählt hatte – genau so wirkte es. Wir lehnten erneut dankend ab und wollten weitergehen, aber er hörte einfach nicht auf. Also begann ich, ihm zu erzählen, dass ich diesen Beruf als sehr fragwürdig einstufe.
Ich bin nämlich der Meinung, sollte man sich dazu entschließen einen
monatlichen Beitrag für irgendeine Organisation zu leisten, sollte man sich
auch im Vorhinein darüber informieren und nicht unüberlegt auf der Straße
handeln. Es gibt einfach so viele Dinge, die Unterstützung brauchen und sich
dann zu entscheiden ist nicht einfach – und außerdem vermitteln solche
Menschen, die einen auf der Straße ansprechen immer das Gefühl, dass man ein
schlechter Mensch sei, wenn man nicht sofort 100 Euro spendet.
Aber vor allem stelle ich es in Frage, da eine Bekannte einen Ferialjob dieser Art machte und mir ausführlich berichtet hat, wie blöd es ist, dass man erst eine Bezahlung bekommt, wenn einer der Angesprochenen einen Vertrag unterzeichnet, der einen monatlichen Spendenbetrag voraussetzt. Wenn man Leute gut überzeugen kann, kann man bestimmt viel Geld verdienen und ich denke – ich weiß es nicht, aber ich denke – viele machen es nicht, weil ihnen die Tiere oder was auch immer so leid tun, sondern weil sie geil darauf sind, wirklich viel zu verdienen.
Ein junges Mädchen, das offensichtlich neu in dieser Branche war, sprach uns an und wollte uns für den Tierschutz begeistern. Wir lehnten dankend ab und wollten weitergehen, aber dann kam ein nicht viel älterer Junge als wir auf uns zu und entschuldigte sich für das Verhalten des Mädchens, denn sie hat nicht alles richtig erklärt. Er erzählte uns die Geschichte, die er vor uns schon zehntausend anderen erzählt hatte – genau so wirkte es. Wir lehnten erneut dankend ab und wollten weitergehen, aber er hörte einfach nicht auf. Also begann ich, ihm zu erzählen, dass ich diesen Beruf als sehr fragwürdig einstufe.
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Aber vor allem stelle ich es in Frage, da eine Bekannte einen Ferialjob dieser Art machte und mir ausführlich berichtet hat, wie blöd es ist, dass man erst eine Bezahlung bekommt, wenn einer der Angesprochenen einen Vertrag unterzeichnet, der einen monatlichen Spendenbetrag voraussetzt. Wenn man Leute gut überzeugen kann, kann man bestimmt viel Geld verdienen und ich denke – ich weiß es nicht, aber ich denke – viele machen es nicht, weil ihnen die Tiere oder was auch immer so leid tun, sondern weil sie geil darauf sind, wirklich viel zu verdienen.
Diese Meinung war dem vorerst netten Studenten aber zu viel und er
begann uns wütend zu beschimpfen und meinte, wir sollen uns "schleichen".
Ich war wirklich schockiert, aber man wird wohl noch seine
Meinung sagen dürfen. Vielleicht sollte ich mich gar nicht erst anreden lassen –
Casey schafft es auch immer weiterzugehen – aber irgendwie ist es so
interessant, wie sie reagieren, wenn man ihnen nicht zustimmt und nicht
kleinzukriegen ist mit der Mitleidstour.
Aber insgesamt regt es mich einfach auf, dass Dinge wie
Straßenmusik und Betteln auf öffentlichen Plätzen verboten wird, aber dieses
offensichtlich aggressive Betteln – ja, ich finde, das ist Betteln – nicht. Das
darf man. Man darf Leuten ein schlechtes Gewissen einreden aufgrund der eigenen
Gier. Ich schätze solche Organisationen sehr und die Leute die wirklich
dahinterstehen, aber diese Straßenclowns widern mich an.
Everbody knows this situation: One gets asked by young people with a clipboard
and a badge on their shirt if one knows the organisation for which they're working for and if one likes to donate something.
I actually thought that donating is voluntary, but apparently I was quite
naive.
When Casey
and I were in Vienna four people who did such a work talked to us. I can’t just
go on if someone tries to talk to me – an easy prey. But one of these people
simply went too far this time.
A young girl, who probably was new in this business tried to convince us for the animal welfare. We said no and wanted to go on, but then a not much older boy came towards us and apologized for the behaviour of the girl because she doesn’t told everything correctly. He told us a story which he told at least thousands of people before. Once more, we said no and wanted to go on but he simply didn’t stop. Therefore I started to tell him that I classify this profession as very doubtful.
Because in my opinion everbody who decides to make a monthly fee for any organisation, one should also inform in advance and not make fast decisions on the street. There are so many things which need support and it’s not easy to decide which one deserves it more – and furthermore the people which are working on the street always makes one feel like a bad human, if one doesn’t immediately donate hundreds of euros.
I classify this profession as very doubtful especially because an acquaintance of mine, who worked for such an organisation, told me how dumb it that they only get paid if one of the people who they ask sign a contract which includes a monthly fee. If one can persuade people fast, one sure can make much money and I think – I don’t know it, but I think – many of them do this job because of the money and not because of the poor animals or whatever.
A young girl, who probably was new in this business tried to convince us for the animal welfare. We said no and wanted to go on, but then a not much older boy came towards us and apologized for the behaviour of the girl because she doesn’t told everything correctly. He told us a story which he told at least thousands of people before. Once more, we said no and wanted to go on but he simply didn’t stop. Therefore I started to tell him that I classify this profession as very doubtful.
Because in my opinion everbody who decides to make a monthly fee for any organisation, one should also inform in advance and not make fast decisions on the street. There are so many things which need support and it’s not easy to decide which one deserves it more – and furthermore the people which are working on the street always makes one feel like a bad human, if one doesn’t immediately donate hundreds of euros.
I classify this profession as very doubtful especially because an acquaintance of mine, who worked for such an organisation, told me how dumb it that they only get paid if one of the people who they ask sign a contract which includes a monthly fee. If one can persuade people fast, one sure can make much money and I think – I don’t know it, but I think – many of them do this job because of the money and not because of the poor animals or whatever.
This was
too much for the at-first-friendly student and he began to insult us and told
us to get away from him.
I was
really shocked but to have an own opinion should be allowed. Perhaps I should
have go further – Casey manages it to do so always – but somehow it is always
interesting how they react if you don’t agree with them and they can’t bring
you down with the if-you-don’t-donate-someone-will-die.
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It simply
irritates me, that things like making music and begging is forbidden on public
places but this obvious and aggressive begging – yes, for me it is begging –
not. One is allowed to do that. One is allowed to make people feel guilty just
because of their own greed. I appreciate such organisations and people who
really support them very much but I just can’t stand these clowns which try to
make you feel bad.
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