Sonntag, 4. Mai 2014

Beyond: Two Souls

Erstveröffentlichung:                08.10.2013
Plattform:                                Playstation 3
Genre:                                    Action-Adventure

Vor ca. einem Jahr habe ich begonnen – umzugsbedingt – mein Zimmer auszuräumen. Früher habe ich sehr gerne Playstation gespielt, deshalb haben sich viele Spiele angehäuft. Diesen musste ich mich auch widmen. Nach langem Hin und Her habe ich beschlossen, dass ich sie nicht mehr brauche und sie verschenkt oder weggeworfen. Bis auf mein Lieblingsspiel Silent Hill: Shattered Memories. Nach einiger Zeit hat mir das dann aber wirklich leid getan. Im Endeffekt war meine PS2 aber so im Eimer, dass es sowieso sinnlos gewesen wäre, die Spiele zu behalten.
Dann kam mein Geburtstag und ich habe überlegt, was ich mir wünschen könnte und irgendwie war da im Hinterkopf der Gedanke, dass eine Playstation 3 schon cool wäre. Allein schon, weil es ein Blu-Ray-Player auch ist. Sowas kann man doch immer brauchen.
Irgendwie habe ich diesen Teil von mir ganz vergessen.. wie sehr ich es doch mag andere Welten zu erleben. Ich liebe Bücher, sie versetzen einen auch in andere Welten, jedoch machen Spiele das auf eine andere Art und Weise.

Am Freitag habe ich mir dann Beyond: Two Souls gekauft, konnte aber nicht gleich damit beginnen, da ich noch viel zu lernen hatte. Aber da ich nicht schlafen konnte, habe ich es dann in der Nacht ausgepackt und dachte mir „nur ein paar Minuten, nur der Anfang“. Ich war echt neugierig, was mich erwarten würde. Jetzt, wo ich fertig bin, muss ich sagen: Scheiße, war das gut. Hat einen Post verdient.

Zuerst einmal muss man erwähnen, dass der Verlauf des Spiels je nach Entscheidung des Spielers variiert. Das ganze ist eigentlich kein Spiel, sondern eine Art interaktiver Film mit Ellen Page und Willem Dafoe.
Beyond beschäftigt sich grundsätzlich mit der Frage, was nach dem Tod passiert. Gibt es ein Leben danach? Was passiert mit uns? Wo kommen wir hin?
Um eines gleich vorwegzunehmen: wer das Spiel spielen möchte, ohne die Handlung zu kennen, sollte an diese Stelle einfach zum letzten Absatz springen.

Da das Spiel nicht linear erzählt wird, durchlauft man verschiedene Kapitel von Jodie, die die ganze Zeit einfach nur versucht herauszufinden, wer Aiden ist und warum sie nicht einfach normal ist wie alle anderen. Um es aber einfacher zu machen beginnen wir von vorne:
Alles beginnt im Haus von Jodies Adoptiveltern. Sie hat Kontakt zur sogenannten Infrawelt (eine Parallelwelt), durch Aiden. Er ist mit ihr verbunden und verlässt sie nie, egal was sie macht. Sie kann mit ihm kommunizieren und auf eine seltsame Art und Weise beschützt er sie. Als sie eines Tages im Winter mit den Nachbarskindern spielen will gerät die Situation außer Kontrolle und Aiden, den niemand außer Jodie sehen kann, erwürgt fast einen Jungen, aber nur weil er denkt, sie ist in Gefahr. Ihre Adoptiveltern haben dafür kein Verständnis und entscheiden sich dafür sie zur Behörde für paranormale Aktivitäten zu bringen. Der Forscher Nathan Dawkins, der sich im Laufe des Spiels zu einer Vaterfigur für Jodie entwickelt, und sein Assistent Cole Freeman sind nun für sie zuständig. Diese führen mit ihr diverse Experimente durch, die beweisen, dass Jodie eine außergewöhnliche Gabe hat und Aiden wirklich existiert. Nach und nach lernt die Protagonistin, dass sich ihre Fähigkeiten weiterentwickelt haben und sie Kontakt mit den Toten aufnehmen kann und andere Menschen willenlos. Eigentlich will sie das alles aber nicht, sondern einfach nur normal sein, wie alle anderen Jugendlichen. Daraus wird aber nichts.
Später wird Jodie zur CIA geholt, wo sie ein außer Kontrolle geratenes Experiment retten soll. Portale zur Infrawelt wurden geöffnet und nur Jodie kann sie schließen. Es gelingt ihr und sie wird zu einer Spezialagentin ausgebildet. Ryan Clayton, in den sie sich in meiner Version verliebt, wird ihr Ausbilder und späterer Ehemann. Das Leben in der CIA hat aber nicht immer nur Vorteile, denn sie wird angelogen und tötet unschuldige Menschen, was ihr so sehr zu schaffen macht, dass sie versucht zu fliehen. Eine Zeit lang taucht sie unter und lebt bei Obdachlosen. Auf der Straße wird sie von radikalen Jugendlichen brutal zusammengeschlagen und ins Krankenhaus eingeliefert, wo ihr Cole wieder begegnet. Dieser hilft ihr, ihre leibliche Mutter zu finden. Leider ist Norah, Jodies Mutter aber in einer Anstalt für geistig Abnorme, was es sehr schwer macht, sie zu besuchen, da man dafür eine bestimmte Berechtigung braucht. Die beiden schaffen es aber zu ihr zu gelangen und Jodie erfährt, dass auch ihre Mutter diese Gabe hatte, jedoch keinen Begleiter wie Aiden.
Als sie das Zimmer von Norah verlassen will, wird sie aber schon von der CIA gefangen genommen und zu Nathan gebracht, der ihr erklärt, dass er sie wirklich braucht, denn er hat eine Maschine erfunden, die es ermöglicht Tote wiederzusehen. Aber er hat es nicht möglich gemacht, mit ihnen zu kommunizieren und genau das ist Jodies Part. Nathan will das so sehr, weil seine Frau und seine Tochter bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Sie erklärt sich bereit, ihm ein letztes Mal  zu helfen, jedoch hört der Wissenschaftler von seiner Familie nicht das, was er hören wollte. Sie wollen gehen, nicht in dieser Zwischenwelt gefangen sein. Es tut ihnen weh, dass er sie nicht gehen lassen kann, denn so werden ihre Seelen nie Ruhe finden.
Das macht Nathan so wütend, dass er das Eindämmungsfeld der Beta-Sonne deaktiviert. Das würde bedeuten, dass die Welt der Lebenden mit der der Toten zu einer wird. Jodie kann dies aber nicht zulassen und hat die Chance zusammen mit Ryan und Cole die Beta-Sonne zu zerstören. Bei diesem Vorhaben stirbt Cole, der einem im Laufe des Spiels sehr ans Herz gewachsen ist, weil er Jodie bei so vielen Dingen geholfen hat. Ryan steht ihr bis zum Schluss bei, jedoch muss man sich als Spieler einer weiteren Entscheidung stellen: leben oder sterben? Jodie wird bewusstlos und eine Sequenz wird eingespielt, die zeigt, wer Aiden wirklich ist. Aiden ist ihr Bruder, der bei der Geburt von der Nabelschnur erdrosselt wurde. Deshalb passt er immer noch auf Jodie auf. Jetzt wird einem auch klar, warum er in manchen Situationen überreagierte. Jedenfalls muss man sich an dieser Stelle entscheiden, ob man weitermachen will oder einfach liegen bleiben und sterben.



Ich habe mich bewusst für’s Leben entschieden, da ich jetzt nicht einfach aufgeben wollte und ich muss sagen: es war die richtige Entscheidung. Jodie kann die Beta-Sonne zerstören. Nach all diesen Ereignissen ist Aiden weg. Das macht ihr ziemlich zu schaffen, gerade jetzt wo sie erfahren hatte wer er wirklich war. Jodie fühlt sich einsam und ihre Erinnerungen verblassen langsam. Sie kehrt zu Ryan zurück und zieht mit ihm zusammen, ist sich aber sicher, dass ein Portal, das einmal geöffnet wurde, bestimmt wieder geöffnet wird. Dann der Abspann.

Es ist mit Abstand das beste Spiel, das ich je gespielt habe. Diese Zusammenfassung beschreibt noch lange nicht alle kleinen Einzelheiten, die es so unglaublich machen. Man glaubt immer, jetzt wird alles gut, aber dann sterben die Menschen, die einem im Laufe der Zeit geholfen haben und für einen da waren. Es zeigt, wie belastend es ist, anders zu sein, nicht dazuzugehören. Wie schlimm es ist, wenn man eigentlich niemanden hat, keine Familie, von den Eltern nichts weiß und sich hilflos und verloren fühlt. Es vermittelt so viele Emotionen und lässt einen mitfühlen. Es ging wirklich schnell, ich glaube so schnell war ich noch nie mit einem Spiel durch, aber es hat sich wirklich gelohnt. Dieses Spielprinzip, dass man eigentlich nur in einem Film mitwirkt, ist der Hammer. Bemerkenswert ist auch die Grafik und die Liebe zum Detail und dass man nicht wie in herkömmlichen Spielen tausend Mal sterben kann und das Kapitel von neuem beginnt. Man kann zwar nicht sterben, außer zum Schluss, aber es beeinflusst den Spielverlauf, denn sollte man einen Fehler machen, muss man diesen auch ausbaden und einen anderen Weg finden. Alles in allem würde ich das Spiel am liebsten sofort noch mal spielen. Ich werde es auch definitiv tun, um zu wissen, welche alternativen Enden es noch gibt.

Ich kann es auch jenen Leuten empfehlen, die überhaupt nichts mit Spielen am Hut haben. Es ist einfach unbeschreiblich und unglaublich. Es regt auch unheimlich zum Nachdenken an.. was danach wirklich kommt und so. Es ist beängstigend, aber zugleich auch so interessant.


2 Kommentare:

  1. hey, ja du solltest dir den film auf jeden fall mal ansehen, könnte dir bestimmt gefallen, wenn du auch auf metal stehst ;) und filme über metal gibt es ja leider eh viel zu wenige!

    das spiel hört sich ziemlich cool an, ich hab vor der veröffentlichung auch überlegt, ob ich es mir holen soll, hab mich aber doch dagegen entschieden. vllt sollte ich mich nochmal umentscheiden ^^
    lg

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    1. Sowieso :'D
      Ja das stimmt. Es gibt so viele Musikfilme.. und Musicals.. aber so wenige über Metal bzw. ein Musical über Metal hab ich sowieso noch nie gesehen^^

      Ja es ist definitiv cool. Es ist, wie gesagt, das beste Spiel, das ich jemals gespielt habe und das hatte ich mir wirklich nicht erwartet. Es ist einfach dieses simple Prinzip, die Liebe zum Detail und die wirklich heftige Geschichte. Die Zusammenfassung beschreibt wirklich nicht mal annähernd, wie berührend die ganzen Szenen bzw. die Geschichte wirklich ist. Man MUSS, ja muss, es einfach spielen :'D

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