Autor: Marie-Sabine Roger
Titel: Der Poet
der kleinen Dinge
Originaltitel: Vivement l‘avenir
Genre: Roman
Verlag: dtv,
München
Umfang: 237
Seiten
Alex ist eine Weltenbummlerin, die sich treiben lässt, wohin
der Wind sie trägt. Derzeit arbeitet sie in einer Hühnerfabrik und wohnt
deshalb bei Marlène und Bertrand – einem Ehepaar, das sich ein bisschen zu sehr
aneinander gewöhnt hat und ständig streitet. Am häufigsten über Gérard,
Betrands behinderten, etwas zurückgebliebenen Bruder.
Gérards Anblick ist furchteinflößend – aber nur auf den
ersten Blick. Je näher Alex ihren „Roswell“ kennenlernt desto mehr schließt sie
ihn mit seiner lebensfrohen Art ins Herz. Obwohl das doch normalerweise gar
nicht ihre Art ist. Doch Gérard ist anders als die anderen. Und Alex will ihm
helfen, ein lebenswertes Leben zu leben, und nicht eines, in dem er von der
Welt abgeschottet wird.
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Ein Buch der kleinen Dinge des Lebens, so echt, schnörkellos und schonungslos geschildert, wie es sie nur in der Realität geben kann. Und genau so sind auch die Charaktere. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Charaktere die ganze Geschichte zu etwas Besonderem machen. Etwas Echtem.
Ich habe gesoffen, bis
ich mich am liebsten selbst ausgekotzt hätte, gevögelt, bis alle Lust dahin
war. Heute weiß ich, was mit mir los war: Ich hatte zu viel Leere in mir und zu
wenig Leben.
Ich mag den Stil der Autorin, sie erfasst die Feinheiten des
tagtäglichen Lebens in einer unkomplizierten Klarheit, die die Geschichte rund
um den Poeten, die Probleme des Lebens und seine Schönheit wahr werden lässt.
Erzählt aus der Sicht zweier Protagonisten, welche in ihrem Verhalten sehr
zurückhaltend sind, als würden sie keine besondere Rolle spielen. Neben sich
stehen.
Alles in allem ein Buch, das mich einfach zum Lächeln
gebracht hat, weil ich die kleinen Dinge des Lebens so sehr schätze. Ich mag
die Weisheit, die in diesen Seiten steckt, und die Botschaft, die die Worte
beinhalten. Lest dieses Buch!
Wenn man auf die
dreißig zugeht, hat man in der Regel gelernt, sich zurückzunehmen. Wenn man
sich gehenlässt wie ein kleines Kind, gilt man sofort als durchgeknallt.
Probieren Sie es mal
aus, Sie werden schon sehen!
Kann man sich in
unserem Alter noch einen Grashang runterrollen? Auf dem Spielplatz auf
Rutschbahnen und Karusselle steigen? Den Mund aufsperren, wenn er voll ist, um
zu zeigen, was drin ist, so wie wir das in der Schulkantine hinter dem Rücken
der Aufpasser gemacht haben? Kann man mit beiden Füßen in Pfützen springen? Den
Mädchen die Röcke hochheben, ohne dass es gleich strafbar ist? Auf der Straße
in Indianergeheul ausbrechen? Sich die Ohren zuhalten und ganz laut Na-na-na-na-na
rufen, um jemanden nicht zuhören zu
müssen? Leute, die nerven, die Zunge rausstrecken? Laut sagen: »Hast du die
dicke Frau da gesehen?« Kann man sich in eine Ecke hocken und schmollen, den
Kopf tief in der Ellenbeuge vergraben? Jemanden treten oder an den Haaren
ziehen? Liebesbriefe schreiben mit Herzen drum rum und einem Radiergummi oder einem
Bonbon als Pfand dazu?
This book
isn’t available in English, although here’s a short review for you.
Alex hasn’t
a plan for her life. She is drifting with the wind, and the wind drifted her to
a chicken factory. Therefore she lives by Marlène, her husband Bertrand and his
brother Gérard.
At the
first sight, Gérard is terrifying with his deformed body and the stupid smile
in his face. But as Alex gets to know his “Roswell” better, she shows him the
world behind the walls he is locked in – and she wants to help him to break
through the walls.
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