Autor: Antonia Michaelis
Titel: Der
Märchenerzähler
Genre: Jugendroman
Verlag: Friedrich
Oetinger
Umfang: 447
Seiten
Anna Leemann und Abel Tannatek leben in zwei Welten. Und
diese haben nichts miteinander zu tun. Doch unweigerlich kollidieren ihre
Welten, denn Abel erzählt ein Märchen. Der Drogendealer vom Schulhof erzählt
seiner kleinen Schwester Micha ein selbst erfundenes Märchen – und Anna wird
davon in den Bann gezogen. Schon bald erkennt sie, wie viel Wahrheit in Abels
Geschichte steckt…
Ein wundervolles, wunderbares Buch, es brachte mich zum
Lachen und zum Weinen und zum Ängstigen und machte mich sprachlos. Selbst wenn
man von Anfang an weiß, dass das Märchen kein gutes Ende nimmt, ist es eine
poetische, tragische, spannende Geschichte, wie sie das Leben selbst hätte
schreiben können. Es ist diese Art von Büchern, die man in den Händen hält, und
weiß wie viel Leben in ihm steckt.
Ich kann nicht ausdrücken, wie gut mir dieses Buch gefallen
hat, aber ich werde jetzt die besten Stellen zitieren – ich kann euch das
einfach nicht vorenthalten.
Es war beinahe genau
wie bei ihrem ersten Gespräch – Worte in der eisigen Luft zwischen Fahrradständern,
gestohlene Worte, irgendwie heimatlos, zwischen Tür und Angel. Man konnte
später behaupten, man hätte gar nichts gesagt.
Kurz darauf sahen auch
die kleine Königin und Frau Margarete die Insel. Und dann – dann rochen sie
sie. Ein Duft von tausend Blüten hüllte das grüne Schiff mit einem Mal ein,
leise und unfassbar. Und der kleinen Königin wurde leicht und froh um ihr
diamantenes Herz.
„»Junge Frau«, sagte
ein älterer Herr, der gerade mit seiner Frau am Arm die Cafétreppe
hinuntergekommen war, »junge Frau, darf ich Ihnen mein Taschentuch geben? Sie
weinen ja.«
»Oh«, sagte Anna. »Tatsächlich.
Sehen Sie, und ich dachte, ich lache. So kann man sich täuschen.«
Am Strand, wohin sie
gewöhnlich in solchen Fällen fuhr, lagen vor dem gefrorenen Meer zu viele
Gedanken im Sand, dort war es zu einsam.
‘Dies ist die Stelle,
wo alle Rufe ins Meer fallen‘, sagte er. ‚Weil sie nicht weiter reichen. Ich
habe die Wörter unter Wasser gesehen, sie liegen dort zu Tausenden auf dem
Grund des Meeres, lauter Wracks von
Sätzen, die nie
angekommen sind, Antworten von der einen und Fragen von der anderen Seite…‘
Die Buchstaben
verschwammen vor ihren Augen. Wie feuchte Tinte, wie das eisige Wasser eines
Wintermeeres, wie das Blaue eines Augenpaares, das sehr kalt sein konnte.
»Lass uns runtergehen,
zum Kamin. Du musst am Kamin erzählen, das gehört sich so für Märchen.«
»Ich weiß gar nicht,
ob ich überhaupt noch nach England will. Vielleicht bleibe ich hier. Richte mir
eine Schublade in deinem Schreibtisch ein, damit ich irgendwo schlafen kann,
wenn es regnet, ja?«
»Am Ende springe ich
über so viele Schatten, dass ich keinen mehr habe, und was ist ein Mensch ohne
Schatten?« Er sah Anna an. »Bewahr meinen Schatten für mich auf. Sieh zu, dass
niemand ihn stiehlt. […].«
Even if
this book isn’t available in an English version, I want to sum up the content
in English.
Anna
Leemann and Abel Tannatek live in two different worlds. They don’t share anything;
nevertheless they collide, because Abel tells a fairytale. The drug dealer of school
tells his little sister Micha a himself made up fairytale – and Anna binded by
the story. Very soon she recognized how much truth this tale contains…
A
wonderful, marvellous book, I laughed, I cried, I was afraid and speechless.
Even if you now from the beginning, that there will be no happy end in this tale,
it is a poetic, tragic, thrilling story – life itself could have written it. It
is that kind of books which you hold in your hands and you know how much life
there is in it.
I can’t
really express how much I like this story, so I quoted my favourite passages.
Dieses Buch hatte auch auf mich eine ganz besondere Wirkung... unbeschreiblich, ein wundervolles Buch. (:
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Jacy