Donnerstag, 29. Mai 2014

Do van Ranst: Dünn

Autor: Do van Ranst
Titel: Dünn
Originaltitel: Dun!
Genre: Jugendroman
Ersterscheinung: Mai 2014
Verlag: Carlsen
Umfang: 192 Seiten

Fee ist abgehauen. Einfach so. Sie ist weggelaufen, hat einfach den Zug genommen und ist in die Stadt gefahren. Dort irrt sie jetzt ziellos umher und isst überall etwas, wo man etwas essen kann. Überhaupt isst sie sehr gerne und vor allem sehr viel. Die 16-Jährige stopft es regelrecht in sich hinein.
Doch sie weiß, sie kann nicht ewig so weitermachen. Nicht, weil sie kein Geld hat, nein. Aber sie will, dass ihr Vater, ein bekannter Schauspieler, und ihre beste Freundin und ihr Freund sie vermissen, will, dass sie ihnen fehlt. Und deshalb muss sie noch eine Weile in der Stadt bleiben. Wie lange? Unklar.

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Das zentrale Thema von Do van Ransts neuestem Roman ist das Essen. Die ganze Handlung ist auf diesem und um dieses Thema herum aufgebaut. Meiner Meinung nach ist dies eine sehr wichtige Angelegenheit, vor allem in einer Zeit wie dieser mit ihren teilweise abartigen Schönheitsidealen und dem Druck, der von (neuen) Medien ausgeht. Aber auch in Anbetracht vieler neuer Trends, wie gesunder Ernährung, einem gesunden Leben und Fitnesswahn, die vor allem auch von Jugendlichen verfolgt werden, ein Thema, über das man reden muss.
Der Autor hat dieses Thema sehr neu aufgefasst, indem er eine Ich-Erzählerin in den Mittelpunkt stellt, deren Erzählung sarkastisch, beiläufig, ja ironisch wirkt. Zudem wirkt Fees Verhalten vor allem am Anfang regelrecht provozierend. Ihr Essverhalten in der Öffentlichkeit erweckt beim Leser den Eindruck, sie sei übergewichtig. Dieser Eindruck wird relativ bald aufgelöst, dennoch ist von Anfang an klar, dass das Verhältnis der Protagonistin zum Essen sehr gestört ist.

Ich möchte nicht zu viel verraten, denn je weniger man weiß, desto besser ist das Buch meiner Meinung nach. Deshalb kritisiere ich auch, dass der Klappentext und der Innentext auf dem Umschlag dem Leser viel zu viel verraten.
Ein wirklich tolles Buch, an dem ich sonst nur ein paar wenige Tippfehler auszusetzen habe. Es überzeugt vor allem durch den Einfluss, den der Autor auf den Leser ausübt, den einfachen, ehrlichen und trotzdem feinfühligen Stil und der herausragenden Charakterisierung der Protagonistin.
Ich hätte dieses Buch wahrscheinlich nie gelesen, hätte ich es nicht im Rahmen des Projektes „Buchbotschafter“ vom Carlsen-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank an dieser Stelle.
Und: Lest dieses Buch, es ist eines dieser kleinen, wertvollen Bücher.

♥ ♥ ♥ ♥ ♥



 I’m really sorry for you, that an English translation isn’t available yet. I hope, any English publisher will discover Do van Ranst’s “Dun!”. But now the review:
Fee did a runner. She ran away, took a train and drove into town. There she wanders through without a special target. Everywhere where she can eat something, she eats. And anyway she loves eating and she eats a lot. The 16-year-old-girl doesn’t it. She guzzles.
But she also knows that she have to go home soon or later. Not because of the money, but she wants to be hugged by her father, her friends. She wants their attention, wants that they are worried. And so she has to stay a while. How long? Unclear.



The topic of this book is eating and all the problems our society got with it. The whole story is based on it. In my point of view this is a very important subject – especially in our time. With all these beauty ideals, pressure from (new) media and health delusion it is more pressing than a few years ago.
The author has been interpreting all these things in a completely new way. The first-person-narrator tells the story very sarcastic, passing, ironical and provocating. Particularly in the beginning Fees behaviour gives the impression she is overweight. This impression is relatively soon solved, but it is always clear, that the relation between protagonist and food is extremely disturbed.

I don’t want to say too much about it – because in my opinion the book is the better the less one knows. And that’s the only thing I have to criticize: The blurb reveals too much. Really.
A great book, I wouldn’t change anything. It convinces with a simple, honest and sensitive style and a perfect characterization of the protagonist.
Probably I have never read it, so I really thank Carlsen because their project Buchbotschafter gave me the chance to read a review copy. Thanks!
And if this book will available in English anytime, or you speak German or Dutch – read it. It’s one of those little precious books.


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2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für dein lieben Kommentar. Sowas liest man doch gerne :-)

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  2. Ich trage eigentlich immer Lippenstift oder Lippenstift in Kombination mit Lipgloss. :) Wenn meine Lippen mal wieder streiken, bleibt einem natürlich nichts anderes übrig, als nur Gloss zu tragen, aber ich mag betonte Lippen unheimlich gern. :) - Weswegen ich Nudelippenstifte ganz schlimm finde.

    Haha, das habe ich mir auch gedacht, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. :D Und auch direkt: "Die Blicke der anderen, wenn ich ihn in der Hand halte und auftrage. *w*" :p

    Freut mich, dass dir die Bilder gefallen haben. :))

    Yuna von www.singforwhatyoufeelinside.com

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