read: Strasser, Todd: Give a Boy a Gun

Autor: Todd Strasser

Titel: Give a Boy a Gun

Originaltitel: Give a Boy a Gun

Genre: Jugendroman

Erschienen: 2000

Verlag: Simon & Schuster Children Publishing Division

Umfang: 208 Seiten

ISBN: 978-0-689-84893-3

"Why did they bring flashlights and snacks? Because
they weren't planning to kill those kids. They were going
to make them suffer. Just like those kids had made us suffer." 

- Allison Findley

Gary Searl und Brendan Lawlor planen einen Amoklauf. Sie haben es satt tagtäglich von ihren Mitschülern bis aufs Übelste schikaniert zu werden. Noch dazu kommt, dass in Garys Familie alles drunter und drüber läuft und Brendan erst vor kurzem aus einem anderen Bundesstaat zugezogen ist und sich nicht wirklich einfindet. Eines Tages beschließen sie also Waffen mit in die Schule zu nehmen und einfach alle zu erschießen - auch Unschuldige.

Ich musste dieses Buch vor ca. zweieinhalb Jahren für die Schule auf Englisch lesen - okay wir konnten uns zwischen drei Büchern entscheiden, aber dieses hat mich am ehesten interessiert. Anfangs habe ich eher mit wenig Begeisterung reingelesen und es wieder weggelegt. Der Schreibstil war ganz anders als erwartet. Es wird in so vielen Sichten geschrieben und manchmal gibt es auch nur Zitate von einzelnen Schülern, die den Vorfall miterlebt haben. Wie gesagt, war ich damals definitiv nicht Feuer und Flamme für dieses Buch. Insgesamt fand ich, dass es gelungen ist und irgendwie interessant, aber mehr auch nicht. Heute habe ich es noch mal gelesen und muss sagen, dass ich um ein vielfaches begeisterter war als damals.

Vielleicht sieht man die Dinge, wenn man älter wird - ja, zweieinhalb Jahre können einen verändern - einfach anders. Ich bin anders an das Thema rangegangen. Vor allem, wegen dem was zur Zeit auf der Welt abläuft. Ständig hört man vom Krieg und dass die Länder mehr Waffen brauchen und überall sterben Leute. Menschen werden öffentlich hingerichtet. Es ist einfach so heftig. Vielleicht hat mich dieses Buch zu diesem Zeitpunkt einfach mehr berührt als früher eben gerade deshalb, weil zurzeit niemand einfach den anderen sein lassen kann, wie er ist.

Ich bin sicher kein Befürworter von Amokläufen, aber wenn man dieses Buch gelesen hat oder sich einfach nur mit realen Zwischenfällen beschäftigt, ist es irgendwie verständlich, dass manche durchdrehen. Diese ganze Schikane kann in einem Menschen etwas auslösen, was vorher nicht da war.. ich meine, ich kann das bestimmt nicht einfach so beurteilen, aber ich stelle mir vor, dass es richtig schwer ist, damit umzugehen. Ich denke, so ziemlich jeder von uns hat schon einmal Mobbing erlebt oder? Das ist einfach nicht lustig. Man sollte Menschen einfach so sein lassen, wie sie sind und wenn man sie nicht mag, dann sollte man sie in Ruhe lassen. Damit wäre einfach so viel zu vermeiden.

Jedenfalls, wie ihr vielleicht seht, hat mich dieses Buch zum Nachdenken gebracht. Die Gefühle, die Aufregung und das ganze Geschehen ist einfach so berührend beschrieben. Man kann sich in diese Personen hineinversetzen. Egal ob es die sind, die die beiden gemobbt haben, Leute, die sie kaum kannten oder Freunde von ihnen. Es ist so real - so authentisch.

Was ich an diesem Buch aber auf jeden Fall bemängeln muss ist, dass es irgendwie den Anschein erweckt, dass der eigentliche Grund des Amoklaufs auf das Computerspiel Doom geschoben wird. Nur weil die beiden fast den ganzen Tag dieses Spiel spielen, das sie anscheinend überhaupt zum Nachdenken angeregt hat. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Computerspiele an so etwas Schuld sein sollen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen.

Aber insgesamt muss ich sagen, dass das Buch in einem etwas auslöst. Es hinterlässt diesen bitteren Beigeschmack. Man beginnt nachzudenken, ob man einem Menschen womöglich auch schon einmal so etwas angetan hat - vielleicht auch nur durch einen dummen Kommentar. Und ich für meinen Teil habe bemerkt, dass ich nicht immer gut zu den Menschen war, die ich seltsam fand. Und egal wie oft ich mich dafür entschuldigt habe, ich wusste, dass es diesen nicht wirklich weiterhilft. Wie ich schon im letzten Beitrag geschrieben habe, versuche ich irgendwie ein guter Mensch zu sein. Das ist nicht einfach und nicht von heute auf morgen realisierbar, aber ich finde, jeder sollte sich mal selbst an der Nase nehmen, gerade in Zeiten wie diesen, in denen es sowieso schon überall auf der Welt drunter und drüber geht, und darüber nachdenken, wie man anderen Menschen begegnet. 

Ich kenne die deutsche Version von Give a Boy a Gun leider nicht, aber ich denke sie ist bestimmt genau so gut. Vielleicht kennt sie ja jemand von euch? Wenn ja, wie findet ihr das Buch?

Es ist jedenfalls zu empfehlen, weil der Aufbau des Buches einmal ganz anders ist und man sich wirklich gut hineinversetzen kann vor allem durch die verschiednen Sichten der Erzähler. 

Was ich aber auch interessant fand ist, dass es vielen Schülern, die gar nicht gerne lesen, sehr gut gefallen hat. Sogar sie haben es an zwei Tagen gelesen und das soll was heißen.

Die, die "Die Welle" gelesen haben - das Buch ist auch von Todd Strasser - werden auch von Give a Boy a Gun bzw. Ich knall euch ab! - der deutsche Titel - begeistert sein. Den deutschen Titel finde ich übrigens schrecklich. Ich weiß nicht, ob ich jemals zu diesem Buch gegriffen hätte, hätte ich es auf Deutsch lesen müssen. Der Titel hätte mich abgeschreckt.

♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Love,

Eden

Gary Searl and Brendan Lawlor plan a rampage. They are tired of being harassed by their class-mates every single day. Then there is the thing with Gary's family. Nothings going right. And Brendan recently moved in from another state and doesn't make any friends execpt Gary. One day they decide to take weapons to school and simply shoot everyone - also the innocent ones.

I had to read this book for the school in English approx. two and a half years ago - okay we could chose between three books but this had me because the title is interesting. At first I have rather pure read and put it aside again with little enthusiasm. The writing stile was so different than expected. It is writte in so many views and sometimes there are only quotations from single pupils who have seen the occurence. At that time, as said, I definitely wasn't on fire for this book. Altogether, I thought that it turned out as well and somehow interesting but definitely not more than that. Today I've read it again and I have to say, that I was more enthusiastic than at that time.

Perhaps one simply sees the things differently if one gets older - two and a half years can change one - one deals different with this kind of topic. Maybe I also looked at it differently because of the things which are going on on the world nowadays. Permanently one hears something of war and that the countries need more weapons and everywhere people die. People are executed publicly. It is simply so intense! At this time, the book touched me more than earlier because today nobody can let the other one be as he is.

For certain I am not a supporter of rampage but if one has read this book or simply dealed with real incidents, it is somehow understandable that some are pushed over the edge. This whole harassment can trigger in a man what wasn't here before a little. I think I certainly can't simply judge this but I imagine that it is hard to handle that. I think, everyone of us has experienced mobbing sometimes? This simply isn't funny. One simply should let people be like they are and if one doesn't like the other he should leave him alone. It would be so easy to avoid things like those ones.

At all events perhaps you see, this book has made me think. The feelings, the excitement and the whole event is simply touching. One can put himself in the position of these persons. No matter whether it is someone who gets bullied or these ones who are bulling. It is so real - so authentic.

One thing I have to criticize is that the autor makes the reader think, that it is all the fault of the game Doom. Only because the two play this game almost the whole day which has apparently activated them for thinking about a rampage at all. I can't comprehend that computer games shall be to blame for something like that. I simply cannot imagine it.

I must say that the book triggers something in one but altogether it leaves this bitter aftertaste. One starts to think about if one has done things like this to others whether with a stupid comment. And for my part I have noticed that I wasn't always good to the people whom I found strange. And identically how often I've apologized, I knew that it doesn't really help along. As I have already said in the last contribution I somehow try to be a good person. This isn't simply possible from a day to another but I think everbody should begin with himself just in times like these where almost nothing goes right and think about how one treats other people.

Unfortunately, I don't know the German version of Give a Boy a Gun but I think it is as good as the English one. Perhaps one of you knows the German version? If yes, what do you think of the book? At all events it can be recommended because the structure oof the book is quite different and one can put himself into it primarily because of the different views of the narrators.

What I also found interesting is that many pupils who don't like to read at all have liked it very much. Even they have read it within two days and this has to say something.

Those who read the book "The Wave" - the book is also by Todd Strasser - will also like Give a Boy a Gun. If you translate the german title into English it would mean something like: I'll shoot you down!

I would never buy a book with this title. The title would have deterred me.

                                           ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

Love,

Eden