In unserer Zeit wird vieles groß
geschrieben. Aber nichts wird in so fetten Lettern von den Dächern geschrien
wie Individualität. Jeder von uns soll und will etwas Besonderes sein, niemand
will austauschbar sein. Gemeinsamkeiten sind gut, aber wir wollen uns abheben,
aus der Masse herausstechen, irgendwie Aufmerksamkeit erregen, um nicht
unterzugehen in dieser reizüberfluteten Masse unterzugehen.
Wenn man nichts Außergewöhnliches
kann, ist man nichts. Es gibt zig Talentshows, die anfangen beim Singen, weiter
gehen zu Pole-Dance-Shows und enden bei atemberaubenden Akrobatikauftritten. Es
gibt so viele beeindruckende Talente da draußen - Geschichten in Sand zu
zeichnen zum Beispiel. Und zwischen all den Menschen frage ich mich nur, was
kann ich eigentlich gut? Was könnte ich tun, um andere Menschen so zu berühren,
wie mich ein 14-jähriges Mädchen berührt, dass ohne jemals Unterricht zu nehmen
Arien singt?
In der dritten Klasse Gymnasium
hat mir mein Zeichenlehrer gesagt, ich könnte das. Und ich liebe es zu
zeichnen. Ob ich das auch wirklich kann, daran zweifle ich selbst seit Jahren,
aber ganz aufgegeben habe ich es nie. Manchmal überkommt es mich einfach, und
dann nehme ich einen Bleistift und zeichne drauf los. Das Schöne daran ist, dass
ich dabei keinen Druck habe, es lenkt mich einfach nur ab. Es beruhigt mich und
ich muss dabei nicht nachdenken. Es bringt mich runter, und keiner beschwert
sich, wenn ich zum hundertsten Mal ein rechtes Auge auf irgendeinen
Schmierzettel kritzle.
Mein Umfeld findet das Gekritzel
gut, zumindest hat mir noch niemand das Gegenteil gesagt. Aber ob ich gut darin
bin, ob ich Talent habe? Keine Ahnung. Wer sagt überhaupt, ab wann etwas gut
ist, ab wann jemand Talent hat, und wann es nur ein Hobby ist, das derjenige
ganz gut macht. Ich habe mich im Laufe der Zeit sehr verbessert, was mein
Bleistiftgekritzel anbelangt. Ich habe einen Faible für Schattenspiele und
starke Konturen entwickelt, ein bisschen meinen eigenen Stil entwickelt und mir
durch Internetvorlagen einiges angeeignet. Bin ich gut? Meiner Meinung nach
höchstens Durchschnitt, ausbaufähig. Aber man ist ja selbst immer sein größter
Kritiker.
Für euch habe ich ein paar meiner
Zeichnungen herausgeholt, am Boden verstreut und fotografiert – jetzt liegt es
an euch, zu bewerten, ob ich „Talent“ habe (;
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We live in a time where many things are so important.
But I guess nothing got as important as individuality. Everybody of us wants
and should be special, nobody wants to be replaceable. Commonalities are great,
but we all wanna have something which let us stand out from the crowd, something
for what we get attention. Just something which let us swim that we not drown
in the sensory overloaded mass.
If you can nothing special, you are nothing.
There are so many talent shows, which begin with singing, go forward with pole
dance shows and end with breath taking acrobatic gigs. There are so many
impressing talents out there – drawing stories in sand for example. And among
all these people I’m asking myself, wherein am I good? What could I do to touch
other people in the same way a 14-year old girl singing arias without taking
voice lessons touches me?
In third class my art teacher said that I’m
doing well. And I love drawing, really. But if I am talented? I don’t know; I
still got my doubts in this topic even if I never gave up paper and pencil.
Sometimes I just want to draw something,
take a pencil and let’s go. And the best thing about it – I’m getting no pressure,
nobody expects anything. It’s just getting me down and nobody complains if I scribble
a right eye for the hundredth time.
My environment likes it, at least nobody has
ever told me the opposite. But if I am good, if I got talent – who knows? I don’t.
Who says what’s good and what’s talent, and when it is just good, alright and
when it is really talent? When it’s just a hobby? In course of time I really
improved my skills. I got a passion for shadows and strong lines, somehow I developed
my own style and learned much from internet submittals. Am I good? In my view I’m at most average, improvable. But oneself
is always the biggest critic.
For you I dag out a few of my sketches,
scattered them on the floor and added my camera to the whole scene – and now it’s
your time to assess if I got “talent” (;
Love,
Casey
thank you for watching ♥
Hallo liebe Casey,
AntwortenLöschenoffensichtlich hast du großes Talent, was Zeichnen betrifft. Man merkt, dass du das schon länger machst. Bin grad ein wenig baff, es ist nichts, was du verstecken müsstest. Ganz eindeutig, du kannst das und das solltest du auf keinen Fall irgendwann aufgeben. Gesichter sind wohl deine Spezialität, ich kann´s nicht ganz so gut. Allerdings zeichne und male ich erst seit Jänner so richtig. Menschen und Tiere zeichnen muss ich noch sehr viel üben.
Auf deinen Zeichnungen fällt mir auf, dass du sie mit viel Geduld und Feingefühl gemacht hast mit einer Liebe zum Detail. Ganz klar, du hast Talent :-)
Auch bei mir ist es wie bei dir, ich male und zeichne um mich zu entspannen und eigentlich nicht um ein gutes Ergebnis zu erlangen, sondern einfach um zu malen oder zu zeichnen.
Dass es viele gute Talente auf der Welt gibt ist ja unbestritten. Allerdings werden sie immer so gut vermarktet, dass sie in Wirklichkeit nichts Besonderes mehr sind. Einfach deswegen, weil schon so viele Menschen etwas Besonderes können.
Wenn du dein Talent anerkennst und es dir auch die Menschen, die dich kennen und lieben oder mögen auch bestätigen, dann ist es wirklich so. Dann bist du für sie DER besondere Mensch. :-)
Lass uns ruhig ab und zu mal ein paar Zeichnungen von dir sehen. Freue mich darauf.
Liebe Grüße
Danny
Vielen, vielen Dank für deinen Kommentar - und für die vielen anderen auch. Sie berühren mich immer (: Dankeschön. Wirklich.
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